DGCH

Spotlight Strukturreform und Krebsfortschritte

Berlin (pag) – Fortschritte gibt es in der Therapie des Speiseröhrenkrebs und bei einigen Patientengruppen mit Bauchfellkrebs. Diese und weitere Themen sind Schwerpunkte des 141. Deutschen Chirurgie Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Zudem positioniert sich die DGCH zu gesundheitspolitischen Novitäten.

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Grundsätzlich begrüßt die DGCH die Strukturreformen im Krankenhausbereich. DGCH-Generalsekretär Prof. Thomas Schmitz-Rixen lobt unter anderem, „dass das ambulante Potenzial ausgeschöpft werden soll, dass eine Zentralisierung komplexer Leistungen geplant ist, dass Kapazitäten vor allen Dingen in Ballungsräumen gebündelt werden.“ Dennoch bestünde viel Diskussionsbedarf. Deshalb plädiert die DGHC für ein flexibles System mit Öffnungsklauseln. Empfehlungen seitens der Gesellschaft: Leistungsgruppen besser differenzieren, etwa „allgemeine Chirurgie“ statt „Viszeralchirurgie“. Auch kleinere Fächer ohne eigenständige Leistungsgruppe – wie endokrine Chirurgie – sollten definiert werden. Wichtig findet die Fachgesellschaft zudem, Auswirkungen der Weiterbildung zum Facharzt mitzudenken: „Die Weiterbildung muss komplett und zeitnah neu strukturiert werden, auch wenn jetzt ein Hybridarzt eingeführt werden soll.“

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Die Diagnose von Speiseröhrenkrebs war lange eine besonders gefürchtete, konstatiert DGCH-Präsidentin Prof. Christiane Bruns. Heute gebe es vielfältige therapeutische Fortschritte. So etablierten sich spezialisierten Zentren mit personalisierter multimodalen Krebschirurgie. Ihr Verdienst sei es, dass die Lebensdauer und -qualität von Krebspatienten erhöht werden kann, bisweilen wird die onkologische Erkrankung sogar geheilt. Einen entscheidenden Unterschied in der postoperativen Lebensqualität mache außerdem die robotisch unterstützte Chirurgie. „Im Gegensatz zur offenen Chirurgie hat die minimalinvasive Roboter-unterstützte Chirurgie beim Speiseröhrenkrebs viele Vorteile“, so Bruns.

Fortschritte gebe es auch bei der Behandlung einiger Patientengruppen mit Bauchfell-Krebs. Die Lebensdauer könne vor allem durch kombinierte Therapien verlängert werden. Die DGCH plädiert für eine Behandlung in spezialisierten Zentren.